Altes Neues zum Thema Übersetzungsmanufakturen (18. Jahrhundert)

In seinem Leipziger Lehmstedt Verlag hat 2023 der – vor zwölf Jahren mit der Studie Comics und Zensur in der DDR an der Universität Mainz habilitierte – Verleger und Buchwissenschaftler Mark Lehmstedt seine 1987 (!) an der Humboldt-Universität geschriebene preisgekrönte Diplomarbeit veröffentlicht: „Uebersetzungsmanufactur“ und „proletarische Scribenten“. Buchmarkt und Übersetzungswesen im 18. Jahrhundert. Auf der Internet-Seite des Verlags wird über die 163 S. starke Publikation so informiert:

„In der Mitte des 18. Jahrhunderts begannen in den öffentlichen literarischen Debatten und in den Briefwechseln der Schriftsteller die Klagen über eine alles überschwemmende »Flut von Uebersetzungen«, die von »gelehrten Tagelöhnern« und »Lohn-Scribenten« in »Uebersetzungsmanufacturen« und »Uebersetzungsfabriquen« angefertigt würden. Was davon war Realität, was polemische Zuspitzung? Am Beispiel der Weidmannschen Buchhandlung in Leipzig unter ihrem Leiter Philipp Erasmus Reich untersucht die Studie Strukturen internationaler literarischer Kommunikation, insbesondere zwischen Deutschland und England, die Konkurrenz der Verleger auf dem Markt der Übersetzungen sowie die Tätigkeit und die Arbeitsbedingungen der Übersetzer. Zahlreiche bislang unveröffentlichte Dokumente führen tief hinein in einen Buchmarkt, der schon um 1780 weitaus moderner gewesen ist, als man bislang geglaubt hat.“

Das Inhaltsverzeichnis der für die translationsorientierte Geschichtsforschung keineswegs veralteten Monographie findet man im Katalog der DNB unter dem Link:

https://d-nb.info/1258090376